Qlik Sense: SaaS oder On-Premise?

Ein Vergleich der beiden Versionen.

Qlik Sense ist ein leistungsfähiges Tool zur Datenanalyse und -visualisierung, mit dem Unternehmen wertvolle Einblicke in ihre Daten gewinnen können. Wenn Du Qlik Sense implementieren möchtest, ist es eine wichtige Entscheidung, ob Du die Software-as-a-Service-Version (SaaS) oder die On-Premise-Version einsetzen möchtest. In diesem Blog-Artikel vergleichen wir die beiden Versionen und helfen Dir, die richtige Wahl zu treffen, die zu Deinen Anforderungen passt.


Die generellen Unterschiede von Qlik Sense SaaS und Qlik Sense On-Premise

Die beiden Versionen von Qlik Sense unterscheiden sich in einigen wichtigen Details, darauf gehen wir später noch genauer ein. Schauen wir uns zuerst die grundsätzlichen Unterschiede zwischen der SaaS- und der On-Premise Version an.

Installation und Infrastruktur

Einer der Hauptunterschiede zwischen Qlik Sense SaaS und der On-Premise-Version liegt in der Bereitstellung und der Infrastruktur. Bei Qlik Sense SaaS wird die Software in der Cloud von Qlik gehostet und verwaltet, wodurch die Unternehmen von der Last der Infrastruktur-Wartung befreit werden. Sie bietet eine schnelle und problemlose Einrichtung, automatische Updates und Skalierbarkeit

Bei der On-Premise-Version hingegen müssen Firmen ihre eigene Infrastruktur einrichten und betreiben, was einerseits eine bessere Kontrolle ermöglicht, andererseits aber auch dedizierte Ressourcen und IT-Know-how erfordert.

Kosten und finanzielle Flexibilität

Kostenüberlegungen spielen bei der Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle. Die Qlik Sense Versionen basieren beide auf einem Abo-Modell (Subscription), bei dem Unternehmen eine jährliche Gebühr zahlen, die sich nach der Anzahl der Nutzer und den ausgewählten Funktionen richtet. Dieses Modell bietet eine größere finanzielle Flexibilität, da die Vorab-Investitionen in Hardware und Infrastruktur entfallen

Die On-Premise-Version ist dagegen mit höheren Anfangsinvestitionen für Hardware und laufende Wartungskosten für die Hardware, und auch für die Software selbst verbunden, da Updates manuell vom Kunden oder von einem Consultant eingespielt werden müssen. Für Unternehmen, die besondere Anforderungen an die Einhaltung von Vorschriften oder die Datensicherheit haben, kann sie jedoch auf lange Sicht eine kostengünstigere Option darstellen. Auch die Verbindung mit Qlik NPrinting ist nur mit der On-Premise Version möglich.

Skalierbarkeit und Barrierefreiheit

Bei der Entscheidung zwischen Qlik Sense SaaS und der On-Premise-Version sind Skalierbarkeit und Verfügbarkeit die entscheidenden Faktoren. Qlik Sense SaaS bietet eine inhärente Skalierbarkeit, da es problemlos steigende Datenmengen und Benutzeranforderungen bewältigen kann. Die Lösung lässt sich je nach Bedarf schnell hoch- oder runterskalieren und ist damit ideal für Unternehmen mit schwankendem Arbeitsaufkommen oder schnellem Wachstum. 

Bei der On-Premise-Version müssen Unternehmen ihren künftigen Bedarf voraussehen und entsprechend in Hardware investieren. Sie bietet eine direkte Kontrolle über die Speicherung und den Zugriff auf die Daten, aber eine Skalierung kann zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur erfordern.

Datensicherheit und Compliance

Die Themen Datensicherheit und Compliance sind für Unternehmen bei der Auswahl einer Data-Analytics-Lösung von größter Bedeutung. Qlik Sense SaaS bietet robuste Maßnahmen zur Datensicherheit, darunter Datenverschlüsselung, Zugriffskontrollen und regelmäßige, von Qlik verwaltete Sicherheitsupdates

Einige Unternehmen haben jedoch spezielle Compliance-Anforderungen und/oder Bedenken hinsichtlich der Datenhoheit, die es erforderlich machen, die Daten vor Ort aufzubewahren. Die On-Premise-Version bietet eine direkte Kontrolle über die Datensicherheit und ermöglicht es Unternehmen, ihre spezifischen Compliance-Vorschriften einzuhalten.

Aktuell werden zwei Datacenter für das Hosting in der Qlik SaaS Cloud angeboten: US oder EU (Irland). Allerdings ist für das zweite Halbjahr 2023 auch ein weiterer Standort in Deutschland (Frankfurt) geplant.


Wartung und Updates

Ein weiterer Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt, ist die fortlaufende Wartung und die Upgrades, die für Qlik Sense erforderlich sind. Bei Qlik Sense SaaS Variante werden Updates und Patches automatisch von Qlik eingespielt, damit Unternehmen ohne zusätzlichen Aufwand Zugriff auf die neuesten Funktionen und Sicherheitsverbesserungen haben. 

Bei On-Premise-Implementierungen müssen sich Unternehmen dagegen selbst um Upgrades und Wartung kümmern. Dies bietet zwar mehr Kontrolle über den Upgrade-Prozess, erfordert aber interne IT-Ressourcen und Fachwissen.

Hier unterstützen wir unsere Kunden natürlich bei den regelmäßigen Updates und Anpassungen in der Infrastruktur.


Die Unterschiede der beiden Software-Versionen von Qlik Sense SaaS und On-Premise im Detail

Schauen wir uns nun die wichtigsten Unterschiede der beiden Software-Versionen noch etwas genauer an - da gibt es einige Details, die Du kennen solltest.

Beide Version sind sehr ähnlich, haben in einigen Bereichen aber deutliche Unterschiede, wie z.B. in der Management Console.

Funktionalitäten

Einer der größten Unterschiede der beiden Versionen ist die Anzahl der Features. Neue Funktionen kommen meistens zuerst in die SaaS Version und erst eine ganze Weile später in die On-Premise Version.

Ein zunehmender Trend ist außerdem, dass neue Features nur noch in der SaaS Version zur Verfügung gestellt werden. Dazu findet man viele Kommentare der On-Premise User in den Qlik Foren, die immer wieder betonen, dass die Qlik doch bitte die On-Premise User nicht vergessen möge.

Einige Funktionalitäten wie z.B. das Qlik Alerting, müssen für die On-Premise Version zusätzlich lizenziert werden, während sie in der SaaS Version ohne zusätzliche Kosten enthalten sind.

Es sind also nicht nur ein paar kleine Features mehr in der SaaS Version, der Unterschied ist deutlich - Tendenz steigend.

Lizenzpreise

Die Qlik Sense Lizenzen sind User-basiert - das bedeutet, dass nur die Anzahl der Qlik Sense User lizenziert werden, nichts anderes. Damit bietet die Qlik ein sehr faires Lizenzmodell ohne versteckte Kosten. Wenn ein Unternehmen z.B. 100 Qlik Sense User hat, müssen nur diese eine Lizenz haben. Die Qlik Sense Server, die verwendete Hardware oder die Datenmengen werden nicht lizenziert.

Die Hardware in der SaaS Cloud wird von Qlik automatisch skaliert, aber auch in der On-Premise Version bedeutet das: Es ist egal ob nur ein Qlik Sense Server verwendet wird oder 100 - die Server werden nicht lizenziert, ausschließlich die User.

Grundsätzlich können Lizenzen nur als Subscription erworben werden, die früheren Perpetual Lizenzen (also Lizenzen die käuflich erworben werden), gibt es nicht mehr. Eine Subscription bedeutet, dass die Lizenzen gemietet werden, wobei eine Subscription-Periode immer 12 Monate umfasst. Allerdings kann auch eine Subscription für 3 Jahre abgeschlossen werden, das schützt vor eventuellen Preissteigerungen.

Die genauen Lizenzpreise kannst Du gerne bei uns erfragen.


Test- und Development Server

Momentan gibt es für die Qlik Sense SaaS-Version keine Test- und keine Development Umgebung. Dagegen kann in der On-Premise Version auch ein Qlik Sense Dev- und Test Server installiert werden.

Man kann in der SaaS-Instanz eine Test-Umgebung simulieren, über einen separaten Space zum Beispiel - aber das ist keine Lösung im klassischen Sinne.


Gemeinsame Entwicklung und Betreuung von Apps

Hier unterscheiden sich die beiden Versionen ebenfalls, denn die Verwaltung von Apps, also die Management Konsolen der beiden Versionen, sind unterschiedlich

In der SaaS-Version können mehrere Benutzer gleichzeitig an einer App entwickeln und diese in einem sog. "Shared Space" auch gemeinsam betreuen. Das ist wichtig, wenn der Betreuer/-in eine App einmal ausfällt oder im Urlaub ist.

In der On-Premise Version ist das anders: Hier ist eine App genau einem Besitzer zugeordnet. Das kann zu Problemen führen, wenn der Besitzer/-in der App nicht verfügbar ist oder die Apps von mehr als einem Entwickler/-in gleichzeitig betreut werden sollen. Leider sind uns keine Pläne der Qlik bekannt, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern wird.

Qlik Sense in Verbindung mit NPrinting

Qlik NPrinting ist eine Reporting-Erweiterung für Qlik Sense (und QlikView). Damit können statische Reports in den Formaten Word, Excel, PowerPoint, HTML, PixelPerfect und PDF erstellt werden, wobei die Daten ausschließlich aus Qlik Sense oder QlikView geladen werden. Diese Reports können dann automatisiert per Email verteilt, in Dateiordner abgelegt, oder online im NPrinting NewsStand bereitgestellt werden.

Wichtig zu wissen: NPrinting funktioniert nur mit der Qlik Sense On-Premise Version. Somit fällt in dieser Kombination (Qlik Sense & NPrinting) die Option der SaaS Variante weg.

App Space

In der SaaS Variante darf eine Qlik Sense App im RAM max. 5 GB groß sein. Auf einem On-Premise Server kannst Du selbst entschieden, wie groß der RAM auf Deinem Qlik Sense Server sein soll.

In der SaaS Version kann zusätzlicher Speicherplatz für größere Apps hinzu gekauft werden, aber der ist alles andere als günstig.

Wir sind auf Qlik Sense spezialisiert und können Dir alternativ auch helfen, die Größe der App mit Optimierungen im Datenmodell und an der Oberfläche zu verringern.


Quelldaten

Damit wären wir bei einem weiteren wichtigen Punkt, wenn es um die Datenanalyse geht: Die Quelldaten, bzw. die Systeme, aus denen die Daten für Deine Analyse stammen. Insbesondere wenn Deine Firma in Europa operiert, ist es eine wichtige Frage, wo genau die Daten gespeichert sind.

On-Premise gibt Dir die absolute Hoheit über Deine Daten, es ist schließlich Dein Server.

Verwendest Du die SaaS Variante von Qlik Sense, musst Du Deine Daten in die Qlik SaaS Cloud hochladen. Diese befindet sich geografisch gesehen aktuell in den USA oder in Irland - immerhin Europa.

Die Qlik liefert ein sehr hohes Maß an Sicherheit - schau gerne mal auf die Qlik Seite: Trust and Security at Qlik.

Für manche Kunden wird Europa aber vielleicht nicht ausreichen - dafür gibt es zumindest den Ausblick auf das neue Datacenter in Deutschland (Frankfurt), welches für Ende 2023 geplant ist.

So oder so ist dieser Punkt wichtig, schließlich müssen die Daten irgendwie in Deine Qlik Sense App gelangen. Eine Verbindung aus der SaaS Cloud heraus auf Deine lokalen Firmen-Server wird schwierig werden, da Deine IT das nur unter sehr hohen Auflagen (oder gar nicht) genehmigen wird.

Was ich an dieser Stelle empfehlen kann: Bringe Deine Daten grundsätzlich in die Cloud, z.B. in auf Microsoft Azure oder AWS (Amazon Web Services) gehostete Datenbanken und/oder DWH's. Dabei können wir Dich gerne unterstützen - viele unserer SaaS Kunden machen es genauso.

Die Qlik SaaS Cloud wird auf AWS gehostet. Wenn Du zum Beispiel ein DWH oder eine Datenbank auf AWS hast und die AWS Tools zum Datentransfer verwendest, werden Deine Daten nur noch von einem AWS Server (mit zum Beispiel Deinem DWH) auf einen anderen AWS Server (mit Deiner Qlik Sense SaaS Instanz) kopiert.

Natürlich können Deine Daten auch auf Azure liegen (oder einer ganz anderen Platform). Auch Azure bietet solide Tools für den Datentransfer.

Das Thema Daten-Transfer brauchst Du allerdings nur in Erwägung ziehen, wenn Deine Quelldaten-Systeme lokal und nicht in der Cloud sind. Wenn Dein DWH zum Beispiel eine Snowflake ist, dann sind Deine Daten bereits in der Cloud. Neben Snowflake gibt es natürlich noch viele andere Cloud-basierte DWH's.

Auch Dein CRM oder ERP können ja bereits in der Cloud gehostet sein, dann sind Deine Daten ebenfalls bereits in der Cloud und können von Qlik Sense (SaaS und On-Premise) direkt mit dem Qlik REST Connector über eine API-Schnittstelle geladen werden.

Qlik Sense beinhaltet eine Menge Web Connectors (SaaS und On-Premise), die sich sowohl auf Deine lokalen Systeme, als auch auf Cloud-Systeme verbinden können.

Wenn Deine Daten also bereits in der Cloud sind, brauchst Du Dir um dieses Thema gar keine Gedanken machen. Nur wenn Deine Daten lokal gespeichert sind, könnte das Laden Deiner Daten aus der SaaS Cloud heraus eine Hürde darstellen - das solltest Du also vorausschauend planen.

Wenn Du Fragen zum Thema "Daten in der Cloud oder On-Prem" hast: Sprich mich gerne an, wir sind Experten im Cloud-Bereich und können die richtige Datenstrategie mit Dir gemeinsam planen und umsetzen. 


Fazit

Beide Versionen haben ihre Vor- und Nachteile, wobei es letzten Ende Deine Entscheidung ist, welche Version für Dein Unternehmen am besten geeignet ist.

Hier noch einmal die wichtigsten Kriterien für die richtige Entscheidung:

  • Hardware und Maintenance:
    • Die SaaS Version ist leicht einzurichten und wird von der Qlik verwaltet. Du brauchst keine Hardware, kein Technik-Team und auch die Updates werden automatisch eingespielt.
    • Die On-Prem Version erfordert Server-Hardware und muss vom Kunden installiert und betreut werden. Updates müssen manuell eingespielt werden.
  • Lizenzkosten: Diese sind für beide Versionen gleich. Allerdings enthält die SaaS Version eine ganze Menge mehr Features und Möglichkeiten, darunter Funktionalitäten (wie z.B. das Qlik Alerting), die für eine On-Prem Version zusätzlich lizenziert werden müssen.
  • DSGVO: Die Qlik SaaS Cloud wird momentan in US und in Irland gehostet (bei der Einrichtung kannst Du eines der beiden Data Center wählen). Allerdings ist ein weiteres Data Center in Deutschland geplant, was die SaaS Cloud für viele deutsche Kunden wesentlich interessanter machen wird.
  • Test- und Development: Wenn Du neben Deinem Qlik Sense Prod Server auch einen Test- und einen Entwicklungsserver installieren möchtest, geht das nur in der On-Prem Version. Die SaaS bietet das aktuell nicht an.
  • Datenmengen: Wenn Du sehr große Datenmengen und komplexe Oberflächen hast, kann der maximal zulässige RAM Speicher von 5 GB pro App in der SaaS Version ein Problem werden. Zusätzlicher Speicher ist sehr teuer. In der On-Prem Version könntest Du den RAM auf Deinem Qlik Sense Server einfach erhöhen, für einen Bruchteil der SaaS-Kosten für zusätzlichen RAM.
  • Collaboration: Das gemeinsame Entwickeln und Betreuen von Apps ist in der SaaS-Variante einfach wesentlich besser gelöst und wird so schnell nicht in die On-Prem Version kommen. Wenn das für Dich wichtig ist, solltest Du Dir beide Varianten vorher genau anschauen und prüfen, ob die On-Prem Variante für Dich ausreicht. Ein kleiner Punkt, verglichen mit der Komplexität von Qlik Sense, aber dennoch erwähnenswert.

Schaue Dir am besten beide Varianten intensiv an und lasse Dich von Experten beraten, die beide Versionen gut kennen und Dir auch beide Versionen genau zeigen können.

Meine persönliche Meinung: Wenn keine schwerwiegenden Gründe, wie z.B. der Einsatz von NPrinting, oder die Notwendigkeit eines Test- und eines Entwicklungsservers dagegen sprechen, würde ich zur SaaS Variante raten. Einfach weil sie sehr viele nützliche Features enthält, die in der On-Prem Variante zusätzliche Kosten verursachen, oder gar nicht verfügbar sind. Außerdem brauchst Du Dich nicht um die Hardware und Updates zu kümmern.

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Qlik Sense: SaaS oder On-Premise?
RSG Report Solution GmbH, Daniel Blank 10. Juli 2023
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